Als ich Kerstin bat, mit mir eine Hypnosesitzung zum Thema Essverhalten durchzuführen, hatte ich seit ca. einem Jahr mit dem Rauchen aufgehört und ungefähr 6-7 Kilo zugenommen, weil ich gegessen hatte statt zu rauchen. Darüber hinaus war ich im 5. Monat schwanger und stellte fest dass ich über das Sattsein hinaus aß und erst aufhören konnte wenn ich Bauchschmerzen hatte. Ich hatte jegliches gesunde Gefühl zu Essen, Körper und Sattsein verloren und kompensierte mit Nahrung die Veränderungen körperlicher sowie emotionaler Natur.
Dieses Essverhalten war mir aus meiner Kindheit bestens vertraut, das Rauchen hatte dieses Muster allerdings irgendwann abgelöst, so dass es mir nicht mehr bewusst war. Nun kam es wieder und ich war kreuzunglücklich darüber, fühlte mich körperlich unwohl und aß, weil ich mich unwohl fühlte ohne diesen Teufelskreislauf stoppen zu können. Bei meiner Hypnosesitzung zu diesem Thema ging es aufgrund der Schwangerschaft nicht um eine klassische Gewichtsreduktion, sondern „nur“ um das Normalisieren meines Essverhaltens und um das Durchbrechen des Teufelskreislaufs.
In der Sitzung versetzte Kerstin mich mittels Entspannungstechnik in einen Zustand in dem mein Unterbewusstsein einige selbstsuggestive Botschaften, die wir vorher gemeinsam erarbeitet hatten, speichern sollte, was sich wiederum positiv auf mein Essverhalten auswirken sollte. Die Suggestionen reichten von „ich fühle mich gut und enspannt in meinem Körper“ über „ich nehme mein Gefühl des Sattseins wahr“ etc. Als Hausaufgabe bekam ich eine Technik an die Hand mit der ich zu Hause selber mit mir arbeiten konnte, um den Effekt der Hypnose langfristig zu verstärken.
Jetzt, drei Monate später, bin ich mir darüber bewusst geworden, dass das Wiederholen der Suggestionen daheim eine absolute Notwendigkeit für ein erfolgreiches Ergebnis ist. Hypnose ist keine Zauberei und es war nicht so, dass ich schlagartig von meinem gestörten Essverhalten und den damit zusammenhängenden Mustern befreit war. Aber die Hypnosesitzung und meine Heimarbeit haben ganz grundlegend dazu beigetragen, dass sich mein Essverhalten langfristig radikal geändert hat.
Die erste Wirkung, die ich wahrgenommen habe, war das Gefühl von mehr Bewusstsein mit dieser Thematik. Ganz wesentlich- die Schuldgefühle beim übermässigen Schokolade essen verringerten sich und damit lockerte sich der feste Griff des Teufelskreislauf Essen-Schuldgefühle-Essen. Danach folgte eine Auseinandersetzung mit Ernährung – was ist gesund, worauf reagiert mein Körper wie, was tut mir gut usw.
Langsam und allmählich bekam ich auch ein Gefühl dafür, was ich eigentlich mit Essen kompensiere und lernte die entsprechenden Gefühle auszuhalten ohne sie mit Essen zu überdecken.
Und das Schöne an diesem Prozess- er passierte einfach, ich habe ihn nicht erzwungen. Ich beobachtete wie sich diese Entwicklung in mir entfaltete.
Jetzt, im 8. Monat schwanger und kugelrund, habe ich mich sogar mit meinen Körpermaßen ausgesöhnt und habe ein positives und entspanntes Gefühl zu meinem Körper, was Monate vorher nicht der Fall war.
Das diese Entwicklung parallel mit der Zeit zusammengefallen ist, in der ich mit Selbsthypnose arbeite, ist kein Zufall. Ich merke, dass nicht nur eine starke Veränderung meiner Essenssuchtmuster eingetreten ist, ich bin auch generell durch die Entspannungstechnik gelassener und fröhlicher in meinem Alltag.
War ich in den Monaten davor tendenziell eher depressiv gestimmt, erlebe ich mich heute als entspannt und vertrauensvoll-froh in die Zukunft schauend.
Und ja, ich esse noch Schokolade – aber in gesunden Maßen und nicht bis ich Bauchschmerzen habe.
Ich kann die Hypnosesitzung sehr empfehlen und bin froh, dass ich sie gemacht habe, aber für die volle Wirkung muss man schon auch selber ein bisschen was tun. Und das ist gut so.
Liebe Kerstin vielen Dank!
Miriam (Basel, 2014)